Auf dem Weg zur Krippe
Dem einen oder der anderen meint man schon begegnet zu sein in den Figuren der von Stefanie Erjautz für die Pfarrkirche Karlau geschaffen Krippe. Und vielleicht ist es auch so.
Die 2019 verstorbene Puppen-Künstlerin schafft nicht nur feinsinnig-ironische Milieu-Studien, sondern porträtiert auch ganz konkrete Personen. So transformiert sie das Geschehen von Betlehem in das Griesviertel unserer Tage. Der in der Strafanstalt Karlau Inhaftierte , die Megafon-Verkäuferin, die muslimische Migrantin, ein Bettler und auch der Pfarrer sind mit Fotos charakteristischer Orte des Viertels Teil einer Szene, die mitten aus einer sehr konkreten Alltagswelt gegriffen erscheint. Sie spiegelt ein Bild unserer Tage, das nichts beschönigt oder verklärt.
Der Weg auf der Treppe nach unten weist die Richtung wie Weihnachten sich auch heute ereignen kann. Nur wer nicht unbewegt oben bleibt, wird das Kind in der Krippe finden.